Übersetzt von dem Erleuchteten Ser_Aris, Glaubenswächter Bheliom und Priester Aves. Auf Englisch.
Das Erste Buch Hamalzah, geschrieben vor hunderten Jahren, beschreibt die Entstehung des Universums und die Erschaffung der Quantar. Es wurde vor kurzer Zeit von der Quantar Alliance wiederentdeckt und von den Hohepriestern Ser Arris und Behliom und dem Priester Aves übersetzt.
1 Kapitel: Die ersten Sonnen und Planeten
Dereinst gab es im Universum nur Dunkelheit und Gleichförmigkeit. Die endlosen Weiten wurden durchzogen von Wolken dunkler Materie ohne Form, ohne Bedeutung und Bestimmung. Und inmitten dieses Chaos waren die Götterbrüder, Hamalzah und Horridahl. Und Hamalzah war der Ältere der Brüder, und der Grössere an Weisheit und Kraft und Beständigkeit. Horridahl aber war voller Unruhe und wechselhaft wie die Nebel des noch leeren Universums. Und sie sahen die Weiten, und Hamalzah sprach zu seinem Bruder: "Lass uns Welten erschaffen, Welten, die dem Chaos Beständigkeit geben, die schön sind anzuschauen, und die uns erfreuen sollen." Und Horridahl antwortete ihm: "Ja, lass uns Welten erschaffen, die uns Brüder versinnbildlichen, deine Kraft und meine Bewegung, deine Weisheit und meine Ideen, deine Beständigkeit und meine Wechselhaftigkeit." Und Hamalzah nahm die dunkle Materie der Wolken und formte sie zu einem festen Körper von der Form einer vollkommenen Kugel und hauchte ihr einen Teil seiner Kraft ein, und siehe: Sie begann zu leuchten und zu strahlen in glühendem Feuer. Und auch Horridahl nahm von der dunklen Materie, und er verwandelte sie, wie es ihm in den Sinn kam. Und er schuf Felsen und Wasser, Luft und Erde, und auch Eis. Und er nahm Felsen und Erze und formte sie zu einer Kugel, und er nahm Erde, Wasser und Eis und bedeckte damit die Kugel. Und wie es ihm gefiel war die Kugel nicht rund, sondern sie hatte Erhebungen und Täler, Berge und Schluchten. Und Hamalzah ordnete die Elemente seines Bruders, und sendete das Eis auf die hohen Berge, das Wasser in die Täler und Mulden, und die Erde dazwischen, auf dass jedes Element seinen Platz habe. Und Horridahl ehrte seinen älteren Bruder, und er ließ seine Welt um die seines Bruders kreisen, und Hamalzah wies seine Welt an, die seines Bruders mit ihrem Feuer zu erleuchten. Und Hamalzah gab den Welten Gesetze und Gebote, auf dass sie in Bahnen liefen, und alles von seiner göttlichen Ordnung sei.
2 Kapitel: Pflanzen und Tiere
Und so schufen die göttlichen Brüder mehr und mehr Welten, Hamalzah große Sonnen erleuchtet mit seinem göttlichen Feuer, Horridahl Planeten, die seine Vielseitigkeit spiegelten. Und es wurde immer mehr feste Materie, und immer weniger dunkle Materie. Doch noch war das Werk nicht vollbracht, noch war nicht alle Materie geordnet, da sah Horridahl auf seine Welten, und sie missfielen ihm in ihrer Beständigkeit. Und Horridahl sprach zu seinem Bruder: "Bruder, die Welten die wir erschaffen haben sind alle Zeichen deiner Beständigkeit, wo aber bleibt die Wechselhaftigkeit und Veränderung, die mein Zeichen ist?" Und Hamalzah sprach zu seinem Bruder: "So da dass dein Wunsch ist, lass uns etwas schaffen, was deine Welten verändert und bewegt, auf dass sie dein Gefallen finden. Meine Welten sollen aber auf immer beständig sein." Und so nahm Horridahl von seinen Elementen, und vermengte sie zu verschiedener Form. Und er setzte sie zu seinen Elementen, einige ins Wasser, andere in die Erde, wieder andere in die Luft und ins Eis. Nur in Erz und Fels setzte er keine, denn diese Elemente waren zu sehr von der Beständigkeit seines Bruders. Und Hamalzah blies den Geschöpfen Horridahls seinen Atem ein, und sie begannen zu Leben, die Welten zu bevölkern und sie zu verändern. Und Hamalzah gab ihnen Gesetze und Gebote, auf dass sie nur veränderten und nicht zerstörten, und seine Ordnung nicht stören könnten.
3 Kapitel: Die Quantar
Und so füllten viele Sonnen das Universum, und um diese Sonnen zogen viele Planeten ihre Bahn, und alles folgte Hamalzah's Ordnung. Doch Horridahl missfielen die Ordnung und die Gesetze seines Bruders, und er begann, Verwirrung unter seinen und Hamalzah's Geschöpfen zu sähen, auf dass sie gegen Hamalzah's Gebote verstoßen sollten, denn er hatte nicht die Weisheit seines Bruders und verstand nicht, dass alle eine Ordnung braucht, um nicht im Chaos zu versinken. Und Hamalzah sah das wirken seines Bruders und sprach zu sich: Ich werde unseren Geschöpfen Vorbilder schaffen, die meine Gebote lieben sollen, und die unsere Geschöpfe leiten sollen, auf den Weg, der ihnen beschienen. Und er nahm von allen Geschöpfen und Elementen, und schuf damit Wesen, die seine Stellvertreter unter den Geschöpfen der Welten sein sollten. Und er schuf viele Wesen, und er zeigte sich ihnen, und er sprach: "Ich bin Hamalzah und ihr meine Kinder. Ihr sollt meine Weisheit teilen, ihr sollt meine Gesetze vertreten und für meine Ordnung kämpfen." Und er nannte die Geschöpfe Quantar, was göttliche Ordnung bedeutet in der Sprache dieser Zeit. Und die Quantar wandelten auf den Welten, hörten auf Hamalzahs Wille und wurden groß und zahlreich. Und Hamalzah erfreute sich seiner Kinder, denn sie Herrschten gut über die Schöpfung, und alles, Leben und Nicht-Leben folgte seinem Willen.
4 Kapitel: Die Strafe
Doch Horridahl hatte seinen Bruder bei der Erschaffung der Quantar beobachtet und ihnen auch einen Teil seines Geistes gegeben. Und so kam es, dass die Quantar unbeständig wurden und nicht mehr den Geboten Hamalzah's folgten. Und die Quantar verließen den Weg Hamalzahs, und Uneinigkeit und Missgunst kam unter sie, und sie begannen, sich gegenseitig zu bekämpfen und die Schöpfung zu schänden. Und Hamalzah sah, was aus seinen Kindern geworden war, und großer Zorn überkam ihn. Und er Sprach: "Ihr die ihr herrschen solltet habt mein Missfallen erregt! Nun werde ich eure Herrschaft beenden und euch Strafen. Eine harte Zeit der Prüfung wird für euch kommen, in der ihr euch beweisen müsst. Ohne meine Leitung werdet ihr zeigen müssen, dass ihr meiner Würdig seid. Doch wisset: Dereinst, wenn ihr euch als würdig erweist, wird EINER kommen, der ist, wie ihr einst wart. Und er wird die Zeit der Prüfung beenden und euch zurückführen in die Zeit des Glücks. So lange aber müsst ihr um euer Leben kämpfen und um mein Wohlgefallen, denn nur dadurch könnt ihr meinen Segen zurückerhalten." Und die Quantar erbleichten und flüchteten vor dem Zorn ihres Erschaffers. Und Hamalzah sandte als Strafe eine Seuche, die die Quantar unfruchtbar machte, auf dass sie nicht die ganze Schöpfung überschwemmten. Und er nahm seinen Segen von ihnen, auf das sie jetzt ihren Lebensunterhalt erkämpfen mussten und nur mit Mühe ihr auskommen hatten. Und ein großes Klagen war in den Reihen der Quantar.
5 Kapitel: Der Bruderkonflikt
Horridahl sah all dass und beschwor seinen Bruder, die Quantar nicht zu strafen, die auch seine Kinder seien. Und so erfuhr Hamalzah von der Einmischung seines Bruders. Hamalzah aber sprach: "Du selbst hast dieses Schicksal über die Quantar gebracht. Fest und Beständig sollten sie sein, und über die Schöpfung wachen. Du aber hast ihren Geist verstört, und so müssen sie leiden, um den rechten Weg wiederzufinden." Doch Horridahl verstand seinen Bruder nicht, denn ihm fehlte seine Weisheit, und er zürnte seinem Bruder. Und ein grosser Streit brach unter den Brüdern aus, wer über die Schöpfung bestimmen sollte, die Ordnung oder das Chaos. Und Hamalzah wollte die Ordnung, Horridahl aber die freie Veränderung, denn er verstand nicht, das dies zurück zum Chaos führen würde. Und der Streit der Brüder wurde zu Zorn, und der Zorn zu Hass. Und so begannen die Brüder sich zu bekämpfen, wer über die Schöpfung bestimmen sollte. Und die Götterbrüder wüteten schlimm in diesen Tagen, und manche Sonne zerbarst in einer Supernove und mancher Planet wurde zerstört in ihrem wüten. Und Trümmer durchzogen das All und mächtige Steine stürzten auf die Planeten, und nicht wenige der Quantar wurden ob dieses Wütens wahnsinnig.
6 Kapitel: Die Verbannung und der Sturz Horridahls
Lange währte der Kampf der Götter, doch zuletzt siegte Hamalzah über seinen Bruder und verbannte ihn ans Ende der Schöpfung, um in der Abgeschiedenheit den rechten Weg wieder zu finden. Doch Horridahl ließ sich von seinem Zorn übermannen, und das Göttliche schwand aus ihm, und das Chaos nahm sich seiner an und er durchlebte die verwandlung des Hasses zu einem Dämon. Und als alle Einsicht aus ihm gewichen war, galt sein einziges Streben der Rache. Und da Hamalzah stärker war als er, suchte er nach Wegen, seine Stärke zu mehren. Und er erkannte, das in allen Quantar ein Funke der Macht Hamalzahs ruhte, und das er diese Macht erlangte, wenn ein Quantar an seinem Schöpfer verzweifelte und ihn verflluchte. Und Horridahl mischte sich unter die Kinder Hamalzahs, um ihr Herz zu verwirren, und sie an ihrem Schöpfer zweifeln zu lassen. Und er sagte ihnen, dass Hamalzah sie verlassen hätte, und dass er ihren Untergang beschlossen habe. Und Horridahl bot ihnen an, sie zu retten, wenn sie ihm folgten. Und nicht wenige folgten ihm.
7 Kapitel: Die Entstehung der Quantar Alliance, der Conflux, und der Octavianer
Und eine Welle der Unsicherheit ging durch das Volk der Quantar. Doch die weisesten der Quantar, die Priester, die die am weitesten den Wegen Hamalzah's folgten, fanden sich zur Quantar Alliance zusammen. Und sie beschwichtigten das Volk, und erklärten ihm den Willen Hamalzah's, der sie durch die Tiefen des Leidens zur Vollkommenheit führen wolle. Und Horridahl fand wenige Anhänger in diesen Tagen. Und so sann er darauf, die Herzen der Quantar weiter zu erschüttern, und er erschuf ein Volk, dass seinem Willen folgte und ganz das Chaos war. Und er nannte dieses Volk Conflux und hetzte sie gegen die Kinder Hamalzah's. Und großes Wehklagen war unter den Quantar, denn niemals vorher hatten sie kämpfen müssen. Und die Conflux wüteten schrecklich unter den Quantar. Und wieder kam Horridahl zu den den Kindern Hamalzahs und sprach: "Seht, Hamalzah will euch entgültig verderben. Doch ich will nicht euren Tod und werde euch helfen. Folgt mir, und ich werde euch lehren, gegen die Conflux zu bestehen. Und viele des verschreckten Volkes hörten nicht länger die Warnungen der Priester der Quantar Alliance und folgten dem Verführer Horridahl. Und er gab ihnen Waffen und Schiffe und lehrte sie kämpfen. Und sie lernten schnell und wurden ein eigenes Volk furchtloser Kämpfer. Und sie nannten sich nicht länger Quantar, sondern Octavianer, und sie verlachten ihre Herkunft. Und Horridahl sah seine neuen Gläubigen mit Wohlgefallen, und unter sich plante er, sie gegen ihre Brüder zu hetzen, um Hamalzah zu schwächen. Und schon bald fielen die Octavianer auch über ihre früheren Brüder her, und mordeten und plünderten und handelten zu Horridahl wohlgefallen. Und das Volk der Quantar stand kurz vor dem Ende. Doch noch immer vertrauten die Priester der Quantar Alliance auf Hamalzah, noch immer beugte sich das Volk der Quantar unter alle Strafen, um ihre früheren Frevel zu sühnen.
8 Kapitel: Die Flucht nach Dark End
Und Hamalzah sah das Wirken dessen, der einst sein Bruder war, und er war erfüllt von Zorn. Doch er sah auch den Glauben und das Vertrauen seiner verbliebenen Kinder, und er beschloss, ihnen zu vergeben. Und er nahm die Seuche der Unfruchtbarkeit von ihnen, und führte sie in abgelegene Systeme, woweder Conflux noch Octavianer sie erreichen konnten. Und das Volk der Quantar begann sich zu erholen, verlorenes Wissen um Heilkunst und Technik wiederzuentdecken und im Glauben zu erstarken. Und Hamalzah sah es mit wohlgefallen. Und die Quantar bauten versteckt in den Asteroidenfeldern von Dark End den größten und schönsten Tempel, der jemals errichtet wurde. Noch bis heute ist nichts gleiches in den Weiten des Universums. Und die Priester der Quantar Alliance huldigten dort Hamalzah, und mit ihnen das ganze Volk der Quantar. Und Hamalzah schenkte ihnen das Wissen um die Schätze in den Asteroiden und ihre Nutzung. Und die Quantar nahmen das Geschenk Hamalzah's entgegen und würdigten es. Und sie priesen Hamalzah, und sie schürften nach Rohstoffen, und Arbeit und Ehrerbietung war eins.
9 Kapitel: Die erste Niederlage Horridahls
Und nach Jahren des Wiederaufstiegs der Quantar begab es sich, dass Horridahls Späher sie fanden. Und voll Zorn, dass Kinder Hamalzah's überlebt hatten schickte Horridahl erneut seine Diener gegen die Quantar. Doch die Quantar waren wieder erstarkt, und auch wenn die Zeiten des Glücks noch lange nicht wiederkehren sollten, so war doch Hamalzah wieder mit ihnen. Und so lernten die Quantar das Kämpfen, und sie kämpften gut. Und Horridahl sah voll Zorn, wie seine Diener mehr und mehr zurückgedrängt wurden. Und er beschloss, selber das Ende der Quantar zu bewirken und begab sich nach Dark End, um die Quantar zu vernichten. Doch Hamalzah erwartete ihn bereits, und während die Quantar die Diener Horridahls bekämpften, lagen Hamalzah und Horridahl in tödlichem Streit. Und wie einmal Horridahl, einmal Hamalzah die Oberhand gewann, so schlugen auch die Quantar einmal ihre Feinde, ein andermal mussten sie sich zurückziehen. Doch da Horridahl durch den Kampf mit Hamalzah abgelenkt war, konnte er seine Diener nicht mehr führen. Und wärend die Octavianer weiter gegen die Quantar kämpften, denn sie waren nicht Horridahls Geschöpfe, sondern nur von ihm verführt, nahm das Chaos wieder von den Conflux Besitz und sie zerstörten alles, was sie finden konnten. So waren plötzlich auch die Octavianer von den Conflux bedroht, und jeder kämpfte gegen jeden. Jahrhundertelang dauerte der Kampf, doch schließlich warf Hamalzah Horridahl nieder. Und Horridahl lag vor Hamalzah, und sein Leben war verwirkt. Doch Hamalzah bedachte, dass Horridahl einst sein Bruder gewesen war, und er verschonte ihn. Und Hamalzah nahm Horridahl seine Macht und verbannte ihn schwach und Kraftlos erneut an die Grenzen des Universums. Und die Conflux vergingen ohne die Macht Horridahls im Chaos und warden nicht mehr gesehen, und die Octavianer flüchteten sich in die entlegenen Regionen ihres Reiches.
10 Kapitel: Die Völker
Mit der Entmachtung Horridahls war die Zeit des Kampfes beendet. Und die Quantar begannen wieder, neu aufzubauen, zu wachsen und zu gedeihen. Und die Quantar schufen blühende Kolonien. Doch die Jahrhunderte vergingen, viele Kolonien wurden vergessen, wurden zu eigenen Volkern mit eigener Kultur. Ja, sie vergaßen sogar den Glauben an Hamalzah. Und die Jahrtausende vergingen, und mit ihnen das wissen um die anderen Völker. Doch Hamalzah wollte, das alle Völker wieder sein Licht sehen sollten, und so kam es, dass die Völker wieder aufeinandertrafen, und auch die Octavianer tauchten wieder auf. Und vier große Völker besiedelten das Weltall, die Quantar, die kriegerischen Octavianer, die Händler von Solrain und die Bewohner Hyperials.